Die Medizinische Versorgung ist eines der wesentlichen Zukunftsthemen im Flächenland Niedersachsen. Gerade in ländlichen Gebieten, wie dem Landkreis Hameln-Pyrmont beschäftigen sich viele Bürgerinnen und Bürger schon heute mit Fragen rund um Patientenversorgung, fehlenden Ärzten vor Ort und der Erreichbarkeit von medizinischen Einrichtungen. „Das sind Themen, die die Menschen hier bewegen, gerade die Älteren unter uns. Die Politik ist hier aufgefordert, diese Sorgen ernst zu nehmen und Lösungsansätze zu präsentieren“, meint dazu der SPD-Landtagsabgeordnete Dirk Adomat. Er habe daher zusammen mit seinem Kollegen Uli Watermann aus Bad Pyrmont das Gespräch mit dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium und Ministerin Dr. Carola Reimann (SPD) gesucht und um Unterstützung im Hinblick auf die Einführung von IVENA im Landkreis Hameln-Pyrmont gebeten. „Im Hinblick auf die Gegebenheiten in unserem Landkreis und auch mit Blick auf die Ausgestaltung unseres Landkreises zur Gesundheitsregion ist das ein weiterer wichtiger Schritt“, ist sich Adomat sicher.

Bei IVENA handelt es sich um eine Anwendung, mit der sich Krankenhausträger in Echtzeit über aktuelle Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten der umliegenden Krankenhäuser informieren können. Nutzen können dieses Programm dabei etwa Krankenhäuser, Zentrale Rettungsleitstellen, Gesundheitsbehörden und andere medizinischen Dienste (Ärztliche Notdienste, die Kassenärztliche Vereinigung oder niedergelassene Ärzte). „IVENA ermöglicht so aber auch eine überregionale Zusammenarbeit und bietet den Nutzern eine umfassende und detaillierte Ressourcenübersicht“, erklärt Uli Watermann. „In der medizinischen (Notfall-) Versorgung geht es manchmal um Minuten. Da kann ein schneller Austausch und damit das Wissen über vorhandene Möglichkeiten und Ressourcen in den umliegenden Krankenhäusern schon über Leben und Tod entscheiden“. Watermann sieht daher in IVENA einen echten Mehrwert für das niedersächsische Rettungswesen.

Am Rande des Dezember-Plenums haben die beiden SPD-Politiker nun eine positive Rückmeldung aus dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium erhalten. „Der Landkreis Hameln-Pyrmont wird für die Anschaffung der entsprechenden digitalen Infrastruktur zur Nutzung von IVENA insgesamt 80.800,00 € für die Jahre 2019-2022 vom Land Niedersachsen erhalten“, teilt Dirk Adomat mit. Das seien knapp 80 Prozent der Gesamtkosten. „Wir freuen uns, dass die Bemühungen erfolgreich waren und wir im Landkreis Hameln-Pyrmont mit dem Programm starten können. IVENA ist ein zukunftsgerichtetes Programm, dass gerade für Landkreise und Regionen wie Hameln-Pyrmont im Fall der Fälle Gold wert sein kann“, betonen die beiden SPD-Landtagsabgeordneten. Profitieren werden von der Landesförderung folgende Kliniken im Landkreisgebiet: das Sana-Klinikum in Hameln, das Bathildiskrankenhaus in Bad Pyrmont, die Deister-Süntel-Klinik in Bad Münder und die BDH-Klinik in Hessisch Oldendorf.

SPD und CDU hatten bereits bei den Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl 2017 vereinbart, IVENA zur besseren Koordinierung von Rettungsdiensteinsätzen landesweit zu verankern, um Zeitverzögerungen während der Behandlung von Notfallpatienten zu minimieren und sie so individueller versorgen zu können.