Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien können über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes Geld erhalten, um beispielsweise eine Mitgliedschaft in einem Sportverein oder Musikunterricht zu bezahlen.

Da diese Mittel im Landkreis Hameln-Pyrmont bisher nur in geringem Umfang abgerufen werden, möchte der SPD-Landratskandidat Dirk Adomat eine Bildungs- und Teilhabekarte für den Landkreis einführen, wie er auf der Podiumsdiskussion des DGB am Montag in der Sumpfblume ankündigte. „Diese Karte sollen alle Kinder und Jugendlichen automatisch erhalten, wenn sie Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket haben. Damit können die Anbieter die auf der Karte hinterlegten Leistungen schnell und unbürokratisch abbuchen. Technisch soll die Karte so gestaltet sein, dass in Zukunft auch andere Leistungen integriert werden können, etwa eine Fahrkarte für den ÖPNV oder ein Bibliotheksausweis. Die Bildungs- und Teilhabekarte soll damit ein erster Schritt hin zu einer Jugend- und Freizeitkarte sein,“ erklärt Dirk Adomat sein Vorhaben.

Im Landkreis Hameln-Pyrmont nehmen bislang lediglich 10,9 Prozent der berechtigten Kinder und Jugendlichen Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch. Dirk Adomat möchte dies ändern und verweist dabei auf gute Beispiele in anderen Landkreisen, von denen man lernen könne: „Im Landkreis Verden ist eine solche Karte bereits eingeführt worden. Dort liegt die Teilhabequote heute bei 94,1 Prozent. Da möchte ich mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont auch hinkommen. Wir dürfen es uns in unserer Gesellschaft nicht leisten, jemanden zurückzulassen. Deshalb müssen wir Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien auf einfachem Weg ermöglichen, am sozialen und kulturellen Leben teilzuhaben. Wenn es dafür gute Beispiele gibt, sollte man von ihnen lernen.