Zum außerordentlichen Erfolg des Unternehmens in den letzten Jahren haben alle beigetragen die nun um ihren Arbeitsplatz fürchten. Daraus resultiert die besondere Verpflichtung des Vorstands von Cemag Arbeitsplätze zu sichern, so Lösekrug-Möller, Vorsitzende der SPD in Hameln-Pyrmont und hiesige Bundestagsabgeordnete, in Berlin Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Einerseits habe man die exzellente Entwicklung des Unternehmens als besonders vorteilhaft für Hameln gesehen. Andererseits war es auch kein Geheimnis geblieben, dass gewerkschaftliches Engagement in keinem der Betriebsteile erwünscht gewesen sei. „Das ist für Sozialdemokraten kein gutes Zeichen“ stellt der Hamelner SPD-Chef Werner Sattler fest. „Wir haben in der Bundesrepublik sehr gute Erfahrungen mit starken Arbeitnehmerrechten und praktizierter Mitbestimmung. Je höher der gewerkschaftliche Organisationsgrad, desto besser die Interessenvertretung.“

Niemand wird in Frage stellen, dass die innovative Technik, für die Cemag weltweit bekannt ist, zu Recht mehrfach ausgezeichnet wurde. Technologische Entwicklungen wie die Beta- Mühle, die vor knapp drei Wochen mit großen medialen Einsatz und viel politischer Prominenz vorgestellt wurde, sind Produkte auf die Unternehmen und Standort stolz sind. Stadt und Land haben die Unternehmensexpansion jederzeit gefördert.

„Ich bin sicher, dass es keine Innovation weniger gegeben hätte, wenn die Belegschaft über Betriebsräte ihre Interessen in den Firmen der Gruppe vertreten hätte“, so Lösekrug-Möller, selbst ver.di-Mitglied. „Ich hoffe, dass die nächsten Tage noch eine Wende in der Krise bringen werden. Die Beschäftigten und das gesamte Unternehmen haben das verdient. Ich bin sicher, dass unsere Gewerkschaften konstruktiv beitragen werden. Dafür haben wir bundesweit zahlreiche Belege. “