SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Ulrich Watermann übt scharfe Kritik an Innenminister Schünemann. Der Innenminister will seinem Wahlkreis Holzminden großzügig Fördergelder besorgen und lässt die ebenfalls betroffenen benachbarten Landkreise Hameln-Pyrmont und Schaumburg dabei links liegen. Wer mit derart durchsichtigen Wahlkampfmanövern auf Stimmenfang geht, muss um seine Wiederwahl in den Landtag eine gehörige Portion Angst haben.

Schünemann war in die Kritik geraten, weil er seinem Heimatkreis Holzminden einseitig bei der Beschaffung von Fördermitteln aus dem EU-Strukturfonds EFRE unter die Arme greifen wollte. Landtagskandidat Ulrich Watermann teilt die diesbezügliche Kritik der Landräte aus Hameln-Pyrmont und Schaumburg, die sich von Schünemann ausgebootet fühlen: Es ist ein Unding, dass Herr Schünemann nur Vertreter aus Holzminden zu einem so genannten Abstimmungsgespräch mit Vertretern der Staatskanzlei eingeladen hat. Wenn er für das Weserbergland wirklich etwas hätte erreichen wollen, hätte er auch Vertreterinnen und Vertreter aus den anderen drei in der Regionalen Entwicklungskooperation Weserbergland plus zusammengeschlossenen Landkreisen einladen müssen. Dies hat er nicht getan. Dem Innenminister, der für einen Wiedereinzug in den Landtag aufgrund seines vergleichsweise schlechten Listenplatzes auf ein Direktmandat angewiesen ist, geht es nicht um die Sache, sondern lediglich um Profilierung im Wahlkreis, so Watermann weiter.