Mit großer Überraschung und teils sogar Sprachlosigkeit haben die Jusos, die Jugendorganisation der SPD, in den letzten Wochen die politische Agenda des Oberbürgermeisters der Stadt Hameln und seines Teams verfolgt und kommen für sich zu dem Schluss, dass das Krisenmanagement ausbaufähig sei.

Marcus Biewener, Co-Vorsitzender der Jusos Hameln-Pyrmont dazu: „Hier folgt ein fehlgeleiteter PR-Stunt dem Nächsten. Während wir als SPD tagtäglich unter anderem Zuschriften von Alleinerziehenden bekommen, die beispielsweise im Einzelhandel arbeiten und jetzt schon gar nicht mehr wissen, wie es mit der Betreuung der Kinder funktionieren soll, steht auf der anderen Seite der CDU-OB. Der sieht es nicht als seine Aufgabe eine Lösung für diese realen Sorgen und Nöte zu finden. Nein, er fordert lieber verkaufsoffene Sonntage, womit sich das Problem doch sogar nur noch weiter verschärft. Ich bin einfach sprachlos über etwas, was sich für viele als Ignoranz gegenüber der arbeitenden Bevölkerung anfühlt. Das sind die, die unser System am Laufen halten und jetzt sollen sie noch mehr buckeln!“

Doch für die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten ist das nicht der einzige Kritikpunkt: auch an der Kampagne „Hameln macht frei!“ stören sie sich nach eigener Aussage. „Der Spruch zeigt im ‚besten‘ Fall nur Unwissenheit über die Deutsche Geschichte und die daraus entstehenden Verantwortung oder im schlimmsten Fall Ignoranz über diese Tatsache. Bei beidem gilt: hier muss Aufklärungsarbeit geleistet werden!“, so Sarah Schneider, ebenso Vorsitzende der Jusos Hameln-Pyrmont. Doch auch das grundsätzlich Ziel der Kampagne sehen sie kritisch und schließen sich hier dem Fahrrad-Beauftragen der Stadt Hameln an, wie sie weiter ausführt: „Wer in Zeiten von Dürresommern und Fridays for Future seine einzige Handlungsoption in der Förderung des Autoverkehrs sieht und bei berechtigter Kritik nicht die Ärmel hochkrempelt und Lösungen sucht sondern lieber sagt, dass er dafür nicht zuständig sei, zeigt auch hier wieder Bestleistungen in Realitätsferne!“