Die niedersächsische Landespolitik wappnet sich für den drohenden Brexit. Auf Betreiben der SPD-Landtagsfraktion wird am Donnerstag, 3. Mai im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Regionalentwicklung ab 10.30 Uhr eine ganztägige Anhörung zum Ausscheiden des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union angesetzt.

„Wie kaum ein anderes Bundesland ist Niedersachsen mit Großbritannien verbunden, egal ob in den Bereichen Wirtschaft, Kultur oder Bildung. Dementsprechend groß ist unsere Sorge vor den Folgen“, erklärt der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Dirk Adomat, der Mitglied im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Entwicklung ist.

Der Abgeordnete aus Fischbeck weist in diesem Zusammenhang exemplarisch auf die engen wirtschaftlichen Beziehungen zum Vereinigten Königreich hin: „Niedersachsen exportiert jedes Jahr waren im Wert von etwa 85 Milliarden Euro, davon gehen etwa 7,5 Prozent nach Großbritannien. Das ifo-Institut rechnet durch den Brexit mit einer Verringerung von 0,1 bis 0,2 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Das klingt im ersten Moment nicht viel, aber Niedersachsen wird überproportional stark davon betroffen sein, weil der Brexit insbesondere den Handel und den Fahrzeugbau treffen wird. Und diese Bereiche machen in unserer Wertschöpfung einen großen Teil aus.“

Die von der SPD-Landtagsfraktion beantragte Anhörung sieht daher eine umfangreiche Liste an Referenten vor, die ein breites Bild zu den Folgen des Brexits skizzieren sollen: „Wir haben Vertreter von Handelskammern und Gewerkschaften, aus dem Auswärtigen Amt und von den Banken eingeladen. Der Brexit hat nicht nur Auswirkungen auf die großen Industriebetriebe, sondern auch auf viele kleine und mittelständische Unternehmen in allen niedersächsischen Regionen“, sagt Dirk Adomat.

„Der Brexit hat für uns in Niedersachsen einschneidende Folgen. Deshalb müssen wir rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Dazu dient die Anhörung im Ausschuss“, so der SPD-Abgeordnete abschließend.