Bereits seit längerem ist der Rückgang der Insektenpopulation und der Artenvielfalt ein großes Problem. Durch den Einsatz von Pestiziden, den Trend zu pflegeleichten Gärten und andere chemische Belastungen verlieren immer mehr Insekten ihre Lebensgrundlage. Um einem weiteren Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken, werden Landwirte subventioniert, die auf ihren Ländereien Blühstreifen anlegen, die als Lebensraum für Insekten dienen.

Dabei gibt es jedoch aktuell eine große Schwierigkeit: die aus Sicht vieler Landwirte zu frühe Aussaat. „In Niedersachsen müssen die Blühstreifen bis zum 15. April ausgesät werden. Dann ist es aber oft noch zu kalt, sodass die Saat nicht vollständig aufgeht“, weiß der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Dirk Adomat.

Deshalb setzt der Abgeordnete aus Fischbeck sich nun gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Uli Watermann für eine Verlängerung der Frist zur Aussaat ein und fragt im Rahmen einer kleinen Anfrage bei der Landesregierung nach, ob diese Frist auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden kann. Denn der Imker Adomat sieht dafür noch weitere Gründe: „Bienen sind darauf angewiesen, nach der Frühjahrsblüte auch im Sommer noch Blüten zu finden. Dafür kommen vor dem 15. April eingesäte Blumen aber kaum in Frage. Eine spätere Aussaat käme damit auch den Bienen entgegen, die als Bestäuber dann wiederum einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im Pflanzenreich leisten.“

Die frühe Frist stellt aber auch die Landwirte vor Probleme: Gehen ihre subventionierten Blühstreifen nicht richtig auf, müssen sie dafür Sanktionen fürchten. Mit dieser Schwierigkeit wird auch Adomat in seiner Arbeit konfrontiert: „Von Landwirten bekomme ich die Rückmeldung, dass dies genauso wie die große Bürokratie dazu führt, dass sie sich genau überlegen, ob sie Blühstreifen anlegen wollen. Das ist aber ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz und eine Verschiebung der Frist für die Aussaat auf einen späteren Termin würde hier allen Beteiligten weiterhelfen.“