Die AsF tagte in Coppenbrügge und wählte neuen Vorstand

Die diesjährige Unterbezirkskonferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) fand in Coppenbrügge statt. Natürlich standen auf der Tagesordnung Themen wie der Rückblick auf die vergangenen 2 Jahres des bestehenden Vorstandes und eine Aussprache dazu. Doch auch wichtig waren, den Wahlkampf der Bürgermeisterkandidatin für Coppenbrügge Ute Fehn sowie des Landrats Rüdiger Butte zu unterstützen.

Und der für die AsF wichtigste Punkt des Zusammentreffens waren die Neuwahlen des Vorstands. Gäste waren die Bundestagsabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller, die Bürgermeisterkandidatin für Coppenbrügge Ute Fehn sowie der Landrat Rüdiger Butte.

Gabriele Lösekrug-Möller erinnerte noch einmal daran, wie langwierig und schwierig der Weg der Frauenpolitik bisher war. Knapp hundert Jahre ist das Frauenwahlrecht alt, Mitte des letzten Jahrhunderts musste der Ehemann noch sein Einverständnis zu einer Arbeitstätigkeit oder zum Erwerb des Führerscheins geben. Auswirkungen politischer Entscheidungen wurden lange Zeit nicht auf ihre Auswirkungen für Frauen überprüft. Deshalb gibt es z. B. heute immer noch die ungleichen Bezahlungen für gleiche Arbeit, deren Unterschiede bis zu 23% betragen können. Das Thema Frauenarmut im Alter wird in Zukunft die ganze Gesellschaft bewältigen müssen. Jetzt, zu Zeiten des Fachkräftemangels erinnern sich die Arbeitgeber, dass es auch gut ausgebildete Frauen gibt. Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, lässt das Erinnerungsvermögen immer schnell nach. Seltsamerweise wird dann jetzt auch über Frauen-Arbeit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachgedacht. Doch Kinder brauchen auch ihre Väter, und Väter möchten ihre Kinder aufwachsen sehen und erleben. Somit muss doch ebenso über die Vereinbarkeit von Väter-Arbeit und Familie gesprochen werden! Familie haben und leben sollte für Eltern generell die Regel sein, so eine Forderung der AsF.

Auch Rüdiger Butte und die Coppenbrügger Bürgermeisterkandidatin Ute Fehn sprachen Grußworte, bedankten sich für die Unterstützung ihrer politischen Arbeit und hoben die Bedeutung der Kommunalpolitik als politisches Wirken vor Ort hin. Soziale und gesellschaftliche Sicherheit sind Grundmauern, auf die Lebensqualität aufbauen, und dies gilt es in sozialer Verantwortung für alle kleinen und großen Menschen fortzuführen.
Die AsF hatte in den vergangenen zwei Jahren regelmäßige Vorstandssitzungen abgehalten. So wurde unter anderem die Veranstaltung zum Equal-Pay-Day mitgeplant in der Sumpfblume. Dieser Tag wurde 2008 eingeführt, um die Ungleichbezahlung von Frauen und Männern in gleichen Arbeitsverhältnissen aufzuzeigen und das hat Ziel, eine Entgeltgleichheit herbeizuführen. Der Film „We want Sex“ trug auf fröhliche Art zu den Diskussionen des Abends bei, bei denen es auch um die vielfältigen Ursachen der Entgeltdiskriminierung und Lösungswege ging. Die sozialdemokratischen Frauen haben immer auch die gesamte Gesellschaft im Blick. Denn mögliche Auswirkungen politischer Entscheidungen auf Frauen treffen auch immer die Familien.

Zu den Aktivitäten gehörten z. B. die Unterstützung der Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 oder zur Kommunalwahl am 11. September 2011, bei der die Mitglieder des Kreistages, der Stadträte und Ortsräte zusammen gewählt werden. Die Frauen der AsF waren und sind bei Aktionen wie Infoveranstaltungen an Ständen oder auf Wochenmärkten aktiv. Sie diskutieren die Themen, die an sie herangetragen werden, und nehmen manche Anregung für die Arbeit vor Ort, aber auch für die große Politik mit. Außerdem wurden die vielseitigen Kontakte mit anderen Frauenvereinen und –verbänden weitergeführt, neue hinzugewonnen. Netzwerkarbeit ist für die AsF sehr wichtig, denn gemeinsam lässt sich mehr erreichen als allein.
Kirsten Martens kandidierte aus zeitlichen Gründen nach 6 Jahren nicht wieder. Zur neuen Vorsitzende wurde die Buchhändlerin Angelika Wüstenfeld-Schulz einstimmig gewählt. Ihre Vertreterinnen sind Martina Kexel und Konstanze von Jaminet. Da der Einzugsbereich der AsF in Hameln-Pyrmont so groß ist, hat der Vorstand 16 Beisitzerinnen, da auf alle Ideen und Meinungen Wert gelegt wird und so eine große Vielfalt an Kreativität und Energie wirken kann. Alle Gewählten nahmen die Wahl an, und nun startet die AsF gleich mit dem Thema Erhalt der Brustambulanz Hameln für ALLE Patientinnen und das Recht auf FREIE Wahl des behandelnden Arztes. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen hatte die Ermächtigung der Brustambulanz für bestimmte Diagnostik sowie Therapien bzw. Nachbehandlungen in der Vergangenheit massiv beschnitten. Das wollen die Betroffenen nicht widerstandslos hinnehmen. Eine gute medizinische Versorgung sollte nicht eine Sache des Geldes sein, sondern die körperliche und seelische Gesundung zum Ziel haben. Ein Teil des hippokratischen Eids sagt: „Die Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Urteil, mich davon fernhalten, Verordnungen zu treffen zu verderblichem Schaden und Unrecht.“ Das Brustzentrum war für die Spezialisierung und Qualität seiner Arbeit, um damit den Erkrankten eine Chance zum Überleben zu geben, im Jahr 2004 zertifiziert worden. Wie es nun für die Betroffenen und auch zukünftige Patientinnen und Patienten weitergeht, steht in den Sternen.